Warum ein weiterer Berufsverband?
Ich werde oft gefragt, warum noch ein neuer Verband? Und die Frage kann ich nur allzu gut verstehen.
Ich bin seit 1995 als Bilanzbuchhalterin selbstständig tätig gewesen. Erst 5 Jahre später bin ich durch eine Anzeige in den NWBs auf einen Verband aufmerksam geworden. Als dann noch ein Aufruf im Verband erschien, dass Unterstützung für den Arbeitskreis der Selbstständigen gesucht wird, habe ich mich sofort gemeldet, weil ich der Meinung bin, dass die Selbstständigen auch für Ihre Rechte kämpfen müssen, wenn sie etwas erreichen wollen.
Seit dem setze ich mich aktiv für die Erweiterung der Berufsrechte, aber auch für die Einhaltung geltenden Rechts ein. Ich war Arbeitskreisleiterin und später auch Präsidentin eines Verbandes. Ich habe Vorträge gehalten, Artikel geschrieben, bei Politikern vorgesprochen, an Beratung von Verbänden teilgenommen.
Bei dieser Tätigkeit habe ich Daniela Zeller, die damals noch für einen anderen Verband tätig war, kennen und schätzen gelernt.
Aufgrund unterschiedlicher Meinungen zu Rechtsauffassungen, habe ich im Jahr 2013 mein Amt niedergelegt, mich aber weiter für die Erweiterung des Berufsrechts eingesetzt. Als mich 2016 Daniela Zeller zur Gründung eines neuen Verbandes ansprach, war ich sofort dabei, da unser Einsatz von den anderen Verbänden nicht mehr gefragt war.
Unterstützer haben wir in Dr. Fritz Bock und Magister Ruth Scheurer gefunden. Beide kommen aus Österreich und wie Sie alle wissen, verfügen die Buchhalter und Bilanzbuchhalter in diesem Land über wesentlich mehr Rechte. Aber auch in anderen Ländern Europas gibt es diese Einschränkungen wie in Deutschland nicht.
Vor Jahren habe ich bei einem Gespräch beim DIHK zur Antwort bekommen, dass wenn etwas erreicht werden soll, es nur mit Unterstützung der Europäischen Union erfolgen wird.
Deshalb ist der BpBB e.V. auch Mitglied des internationalen Verbandes IFOB geworden.
Wir wollen etwas bewegen. Anträge auf Löschung unseres Verbandes wegen Täuschungsvorwurf aufgrund der Nennung als Bundesverband, Abmahnungen oder auch die Antragstellung auf Mitgliedschaft von Präsidiumsmitgliedern eines anderen Verbandes werden uns nicht daran hintern, aber der Sache an sich nicht dienlich sein. Verbände müssen zusammen für eine Sache eintreten, nicht gegeneinander. Es geht nicht um die Selbstdarstellung einzelner Personen, sondern um die Erweiterung des Berufsrechts für die Buchhalter und Bilanzbuchhalter.
Warum ist es in Deutschland nicht möglich, dass Steuerberater und Buchhalter oder Bilanzbuchhalter zusammenarbeiten? Steuerberatung ist eine Beratung in steuerlichen Angelegenheiten. Und warum kann ein Steuerberater nicht auch wie der Unternehmensberater auf die Buchhaltung zurückgreifen, die ein Buchhalter oder Bilanzbuchhalter erstellt hat? Auch hier würde ein Miteinander sinnvoll sein.
Darüber hinaus nimmt der Unternehmer gern auch weitere Dienstleistungen wie Aufbau einer Kosten/Leistungsrechnung, Unterstützung bei der Planung und Budgetierung, aber auch Kalkulation in Anspruch.
Treten Sie mit uns gemeinsam für diese Sache ein!
Ihre Bärbel Ettig, Vorstandsvorsitzende bpbb e.V.